"Offen aufeinander zugehen"

Der 44-jährige Oberkulmer Urs Bögli wird erster Schulleiter in Seengen. Am 19. Februar wurde der Hobbysegler der versammelten Lehrerschaft vorgestellt: "Ein Skipper ohne gute Mannschaft kommt nie ans Ziel", unterstrich er in seiner Antrittsrede den Teamgedanken. Mit Schuljahrbeginn 2003/04 wird Urs Bögli seine Arbeit als Schulleiter aufnehmen. Ein bedeutender Schritt in die Zukunft der Schule.

Peter Käser, der Präsident der Seenger Schulpflege und ebenso Vorsteher der eigens eingesetzten Schulleitungskommission, präsentierte in der Aula des Schulhauses 4 der Lehrerschaft den neuen Schulleiter und rief bei dieser Gelegenheit die ganze Vorgeschichte nochmals in Erinnerung. Schon im Frühjahr 2001 schuf eine erste Arbeitsgruppe Grundlagen für die Überarbeitung der Führungsstruktur der in den letzten Jahren enorm gewachsenen Seenger Schulen.

Noch im gleichen Jahr wurden die ersten Grundsatzentscheide für die Einführung einer Schulleitung gefällt. Mit dieser Funktion sollen nicht nur die Entscheidungswege im operativen "Geschäft" schlanker werden, auch die Schulpflege soll massiv entlastet (und im Hinblick auf die nächsten Wahlen personell schlanker dotiert) werden. In der zweiten Hälfte des letzten Jahres lieferte die im November 2001 eingesetzte Schulleitungskommission, in der man früh alle involvierten Kreise einbinden wollte und konnte, ihre ersten Vorschläge ab und in der Folge passierte der Antrag auf Einführung einer 100-Prozent-Stelle für die Schulleitung alle politischen Hürden - zuletzt jene an der Gemeindeversammlung vom 22. November.

Inzwischen wurde die Stelle ausgeschrieben, und in der letzten Woche wurde aus total 24 Bewerbern der Oberkulmer Lehrer Urs Bögli laut Peter Käser "einstimmig" gewählt: "Wir wollten, dass der Schulleiter auf eine möglichst grosse Akzeptanz stösst", gewährte der Schulpflegepräsident an der Präsentation einen kleinen Einblick in den Wahlprozess. Der neue Amtsinhaber solle nicht Energien absorbieren, sondern mithelfen, sie zum Wohle der Schule und der Schüler zu bündeln.

Teamarbeit als zentraler Punkt

Bei Urs Bögli decken sich die Überlegungen der Wahlbehörde bestens mit eigenen Überzeugungen. Nachdem er mit einem mit Efeu bekränzten Steuerrad an seiner Führungsstelle willkommen geheissen worden war, stellte er sich dem Kollegium als Teamplayer par excellence vor, was eventuell vorhandene Vorbehalte sofort zerstreuen konnte.
 

Bögli wirkt seit 1984 als Lehrer in Oberkulm, seit 1998 steht er der Gesamtschule als Rektor vor. Die neue Stelle tritt er nicht an, weil er mit den bisherigen Aufgaben unglücklich wurde. "Ich komme von der Basis; ich unterrichte sehr gerne. Ich bin also kein frustrierter Lehrer, sondern suche einfach eine neue Herausforderung."

Der 44-jährige zweifache Familienvater hatte schon bisher, als Hobbysegler, eine Affinität zum Seetal und in seiner Antrittsrede verglich er - aus aktuellem Anlass - die Schule mit einer Segelregatta: "Ein guter Skipper kommt ohne starke Mannschaft nicht ans Ziel - wie auch umgekehrt. Die Teamarbeit ist für mich ein zentraler Punkt."

Natürlich müsse er in Seengen nicht den America's Cup gewinnen, aber er freue sich, wenn er zu "einer guten, innovativen und lebendigen Schule" ein schönes Stück beitragen könne.

Rektor Theo Wyss hiess Urs Bögli im Namen der Lehrerschaft willkommen und wünschte ihm Realitätssinn, Spass und Improvisationsvermögen.


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